das neue album des wohl wichtigsten und bekanntesten elektro-erneuerers deutschlands und vaeth-intimus protzt zunaechst mit einem ueberkandidelten intro, das mir mit seinem (echten? gefakten?) nachrichtentext ueber dramatische ffm-flaechen-sequenzen doch etwas zu sehr mit der -konzeptalbum-keule droht. natuerlich geht es auf dem album um eine in der angestrebten konsequenz durchaus beeindruckende fahrt mitten durch die themenkomplexe -mensch-maschine, -cyberrealitaet und -hackertum, nichts neues unter der sonne also, zumal rother selbst auch schon auf -simulationszeitalter dieses feld beackert hat. der unterschied zu seinem letzten album besteht hier aber in der verstaerkten ausrichtung auf den floor und dem geringeren einsatz von vocals, was bei mir zunaechst mal dankbarkeit hervorruft. denn diese tracks sind an sich kuehl-kickende, von einem lakonische melancholie ausstrahlenden sounddesign getragene, geschickt dramatisierte und arrangierte tanzbodenfueller, die eben nicht, wie der etwas verbraemte ueberbau nahelegen wuerde, einen oldschool-futurismus a la underground resistance transportieren, sondern ganz klar in der tradition von rothers heimatstadt frankfurt verortet sind, so etwa das seine trance-sozialisation abstrahierende -dualis oder die arpeggios in -model sm. die stimme stoert dann nur noch. in der falschen stimmung beruehrt einen das mitunter sogar peinlich, wenn zum beispiel das dunkel-zickige -die macht mit seinen modulierten flaechen-basslaeufen ein break mit dem von einer b-movie-robot-stimme vorgetragenen slogan -hier ... spricht ... die ... macht! einleitet. puuuh ... aber wie gesagt: halten wir rother mal zugute, dass er diesmal wesentlich zurueckhaltender mit solchen elementen arbeitet. denn produktionstechnisch und musikalisch ist das alles ausgereift wie nur was und mit abstrichen auch außerhalb des clubs als album goutierbar.