Da kommt sie endlich die Nummer 1 des sagenumwobenen Münchner Techno Clubs, der
neben seiner Booking Agentur und einem Netlabel nun auch zum Vinyllabel wächst. In
diesem Sinne ist klar: Hier weiß man, wovon man spricht: Straighter schnörkelloser
Techno von den Gebrüdern Zenker, die ihrer Jugend wegen gewissermaßen eine neue
post-minimale Generation für München verkörpern und für ein besseres Morgen des
Freistaates stehen. Aber Techno wurde ja gerade im Harry Klein seit jeher hochgehalten
und über alle Krisen hinweg begleitet und gepflegt. Umso wichtiger, dass die Residents
des Clubs nun auch aktiv mit künstlerischen Beiträgen die eigene Szene mit gestalten.
Auch das Cover verortet sich demgemäß ganz und gar in der bayrischen Metropole des
Südens und zeigt den legendären Sunshine-Pub, ein kleiner intimer Rückzugsort für die
Gestrandeten der Nacht, der an sieben Tagen pro Woche jeweils nur eine Stunde schließt
und daher seit jeher ein etwas unklares Dasein zwischen Gaykultur, Alkoholikertreff und
Afterhour fristet. In München war daher die berühmte Berliner Frage „Was kommt nach
Montag?“ bedeutend leichter zu beantworten als anderorts und wer genau hin sieht, der
erkennt an dem Rinnsal aus Blut Schweiß und Tränen, der da aus dem Eingang läuft, die
Intensität der dortigen Zusammenkünfte.

A: DARIO ZENKER – „`92“

Dario, der ältere der beiden, dessen Releases auf Vakant die internationalen Floors dieses
Planeten bereits seit Jahren rocken, wechselt auf seiner ersten Nummer für Harry Klein
Records in wärmere Gefilde, bleibt aber subtil in der Geste. Über ein dicht gewobenes
Netz synthetischer Flächen und dubbiger Chords erhebt sich zwischen einem stoisch vor
sich hermarschierenden Beat und dessen Echo kaum merklich eine Hymne voll edlen
Gleichmuts und konzentrierter Eleganz. Eingebettet in Traditionen zwischen Detroit und
der Berliner Schule der 90er Jahre gerinnt das Ganze jedoch nach und nach zu einer ganz
eigenen, unaufhaltsamen Maschine, deren Euphoriemoment über die Synths gegen Ende
immer höher und weiter getragen wird, um sich schließlich völlig in Raum und Zeit zu
verlieren.

AA: MARCO ZENKER – „THINK TWICE“

Marco, der jüngere, setzt kleinteiliger an, tritt aber bald schon über eine tighte Bassline
einen unwiderstehlichen housy Groove los, der dem gesamten Stück ein verdammt
solides Fundament verleiht. Obenrum klöppeln Perkussion, Snares und HiHats um die
Wette, während von unten die Richtung bestimmt wird. Zwei phantastische Breaks
strukturieren zudem den Track auf seine Länge hin und geben jeweils über die tiefen
Frequenzen neue Impulse. So drückt bereits beim ersten Innehalten ein darkes Dröhnen
an die Oberfläche, das ein kurzes aber mächtiges Ravemoment antäuscht, im nächsten
Augenblick aber schon wieder aufgelöst wird, um sich wieder ganz dem immer
oldschooliger anmutenden Groove hinzugeben.

Finally here it is! The first born of the legendary Munich based technoclub that besides its
booking agency and netlabel now grows into a vinyl label. In this sense it´s perfectly
clear what to expect: straight, nameless Techno by the Zenker brothers that due to their
youthfulness embody a new post-minimal generation for Munich and a brighter tomorrow
for the Free State of Bavaria. Technomusic had been kept up and nourished throughout
every crisis especially at Harry Klein, ever since. So it´s all the more important for Harry
Klein to actively start forming their scene with some own creative output.
As well the cover totally positions itself in Bavarias southern metropolis showing the
legendary Sunshine Pub. A small intimate sanctuary for the castaways of the night, open
almost 24/7, existing in-between gay culture, afterhour and being a drinking hole ever
since. In Munich therefore the infamous Berlin question „ What comes after Monday?“ is
considerably easier to answer then elsewhere. And by looking at it more closely you can
probably picture the intensity of the gatherings going on there from the runlet of blood,
sweat and tears leaking through the entrance.

A: – DARIO ZENKER “`92”

Dario, the elder of the two Zenker brothers, whose releases on Vakant have been rocking
the international floors for years now, switches to warmer regions while staying subtle in
his gestus at the same time. Through a thick web of synthetical pads and dubby chords
amongst a stoically marching echoed beat, there subtly rising an anthem of noble
equability and concentrated elegance. Embedded in traditions between Detroit and the
sound of the Berlin 90ies the whole track morphs into a completely unique machine,
whose momentum of euphoria is carried higher and higher by synths towards its finale to
finally trail away to time and space.

AA: – MARCO ZENKER – “THINK TWICE”

Marco, the younger one, chooses a rather fragmented approach but soon, through a tight
bassline, he kicks off an irresistible housy groove providing a damned solid foundation for
the whole track. Above percussions, snares and hihats try to out-chatter each other while
the direction of the composition is determined from below. Two amazing breaks structure
the length of the track, each giving new impulses through the deep frequencies. During
the first break you already notice a certain dark drone pressing to the surface simulating
a short but mighty rave momentum that one moment later is being dissolved into that
increasingly oldschoolish groove.