Mit Hilfe von Sonne Ra, Döll und Karate Andi glänzt Plastik aus Gold auf 12 Anspiel- Stationen. Wohin die Reise diesmal ging, ist allerdings nicht bekannt. Bekannt ist, dass T9#1 in einem uckermärker Wald aufgenommen wurde und das Cover einen kalifornischen Strand zeigt. Bekannt ist auch, dass T9#2 in Riffa aufgenommen wurde und das Cover den Fuße des Teides zeigt. T9#3 zeigt eine U-Bahn Impression aus dem asiatischen Raum - demzufolge könnte des Album in Japan entstanden sein. Genauso gut aber auch im versifften Hinterzimmer des Spätis um die Ecke, oder auf Rügen. Der Superstar-Fotograf Robert Winter war jedenfalls wieder mit dabei.

„Plastik aus Gold“ glänzt! Konzentrieren Sie sich bitte! Es ist völlig egal, wo die Beiden waren. T9 glänzt, nein, T9 scheint mit #3 so sehr, dass manch echtes Gold, Plastik zu sein scheint, das nur noch schamvoll schimmert. Verdauen Sie das bitte!

Wenn Torky Tork sein Waffenarsenal bemüht, geht er dabei so stilsicher wie unkonventionell vor und kann die stetige Neugier von Doz9 genauso bedienen wie seinen 80er-Jahre-Fetisch. Dabei durchgraben sich Torky's Produktionen tief in den Hinterkopf und hinterlassen einen khaki-braunen Fleck an der Wand, bevor sie wieder zurück kommen. Geschwindigkeiten spielen für Doz9 keine Rolle. Versuchen Sie das nachzuvollziehen! Dass er seinen Status als Schwarz-Gurt, nicht seinem Bast-blondem wallenden Haar zu verdanken hat, beweist der Schönste Mann im Raum auf „Plastik Aus Gold“ mit gewohntem Witz und virtuoser Vielfalt. Wir reden hier von einem ausdefiniertem und unverwechselbarem Soundbild, das auf die rückbesinnliche Lyrik eines echten Könners trifft.

Zusammen erzeugen die Beiden eine düstere Atmosphäre mit dunklen, tropfenden Gassen, durch die sich der Rezipient seinen Weg bahnt. Dass
er auf dem richtigen Weg ist, muss er an hier und da liebevoll platzierten Hinweisen erkennen - richtig sicher sein, kann er dabei nie. Aber am Ende wartet ein Topf voll Gold.