"The Nightmare of J.B. Stanislas" ist das große Meisterwerk von Nick Garrie. Ein in Frankreich erschienenes, englisches Folk-Pop Album, dessen stimmungsvolle Stücke während des Literatur-Studiums des Künstlers und als Resultate von dessen Faible für den Dadaismus und Surrealismus entstanden. Die inzwischen legendäre Geschichte des "verlorenen Albums der 60er" hätte sich besser niemand ausdenken können: Nachdem zunächst alles geradezu märchenhaft glatt lief, ging es dann doch noch - und dann nachhaltig - schief. Einen jungen, 19 jährigen Engländer, der eigentlich gar keiner war, sondern halb russisch- und halb schottisch-stämmig, verschlägt es nach Frankreich, wo er fast vom Fleck weg einen Plattenvertrag bekommt. Mit diesem kamen auch die Aufnahmen im Tonstudio, die Nick Garrie eigentlich zu pompös waren - der Produzent hatte die Singer-Songwriter und Folk-Stücke, die zunächst ganz klassisch von Gesang und Gitarren-Kompositionen bestimmt sind, mit einem über 50-köpfigen Orchester und komplizierten Arrangements angereichert und musikalisch in den Baroque-Pop changieren lassen.
Eine Entscheidung, mit der Nick Garrie nicht allzu glücklich war, die uns aber heute nachhaltig verzaubern. Und dann, kurz vor der Veröffentlichung, nahm sich der Labelchef das Leben und im darauffolgenden Chaos ging das Album verloren. Nur einige wenige Exemplare gelangten in Umlauf - die raren Originale sind heute heiß begehrt und teuer - der kommerzielle Erfolg bleibt aus und Nick Garrie unbekannt. Der verdient seinen Lebensunterhalt in den kommenden Jahren als Lehrer, Leiter eines Skiresorts oder vermietet Heißluftballons, Musiker ist er nur im Nebenberuf. Als sein Erstling mehrere Jahrzehnte nach seiner Entstehung langsam wiederentdeckt wird und für Furore sorgt, bekommt er davon fast nichts mit. Erst mit dieser Wiederveröffentlichung liegt "The Nightmare of J.B. Stanislas" nun endlich mit zahlreichen Bonustracks, seltenen Fotos und umfangreichen Begleittexten vor.