Manche Dinge entstehen direkt und unmittelbar - andere brauchen ein bisschen Zeit. Mit seiner Musik hatte das Londoner Trio Hælos, bestehend aus Arthur Delaney, Dom Goldsmith und Lotti Benardout, bislang noch nicht den ganz großen Erfolg. Doch so wie die Songs der Band klingen, wäre alles andere auch eine Überraschung. Die Blaupause für ihren Sound ist das emotionale Grundrauschen des modernen Großstadtlebens, das unterschwellig der Soundtrack unseres Lebens ist. Getroffen haben sich die Bandmitglieder im anonymen Londoner Nachtleben, in dem man als bloßes Individuum schnell verschwinden kann. Deshalb sehen sie es heute auch als eine Art von Fügung an, dass man damals zufällig am selben Ort zur selben Zeit aufeinander traf. Es war der Beginn einer Reise. Aufgewühlte Emotionen und Erfahrungen wie gescheiterte Beziehungen, Drogensucht, Verlust und Misserfolge mussten erst einmal katalysiert werden. So brauchte die junge Band Zeit, um ihre Mitte zu finden und die verschiedenen Einflüsse in Einklang zu bringen. Hælos’ urbane Klanglandschaften erinnern an Massive Attack, Portishead oder Lamb. In einer Clubkultur, in der ein Kick dem nächsten folgt, ist Hælos’ Musik der Soundtrack für die manchmal dunklen Stunden danach. "Full Circle" handelt von diesem schmalen Grat zwischen Dunkelheit und Euphorie.