Pop
Es ist ein bekannter Ausspruch, dass das zweite Album das schwerste sei. Nicht aber, wenn man wie Sam Vance-Law kurz nach dem ersten Album verlassen wird. Das Thema für „Goodbye“ war dementsprechend schnell klar: Liebeskummer – der erste schlimme, ausgewachsene, allumfassende und alles regierende. Er trifft jede*n gleich, Alter, Lebensphase, Wohnort, Geschlecht, Herkunft – alles egal. Herzschmerz ist für alle da. Leider. Wo bisher Liebe und Schmerz in heteronormativen Narrativen im Überfluss ausbuchstabiert wurden, bringt Sam Vance-Law mit „Goodbye“ eine wichtige queere Stimme ein für Gefühle und Bilder, die es bislang nur im binären System von Mann und Frau gab. Aber am Ende, und das ist eine der Stärken von Vance-Laws Songwriting, ziehen die zwölf Tracks doch alle in Bann, ungeachtet von sexueller Orientierung und romantischer Vorbelastung – Schmerz vereint, und Musik sowieso. „Goodbye“ erscheint als farbige Vinyl.