Mit Elektronika war es schon immer so eine Sache. Anfangs genauso wenig eine Genrebezeichnung wie "Indie" stand dieser Begriff für all die mit elektronischen Mitteln produzierte Musik, die nicht Techno war. Also für eine ganze Menge. Donna Regina sind älter als Elektronika, und so richtig hat dieser Begriff auf ihre Musik nie gepasst. Schließlich geht es bei dem Duo aus Köln ums Liederschreiben, also nicht um Tracks, mithin auch nicht um Elektronika. Regina und Günther Janssen sind Meister der Zurückhaltung, der Andeutung, der Unbestimmtheit. Stoisch lassen sie ihre Hörer zappeln. Etwa im Stück "Vague": Ein umwerfender Giorgio-Moroder-Bass erzeugt Erwartung vom ersten Ton an. Hier wird Spannung aufgebaut - aber nicht aufgelöst. "The Decline Of Female Happiness" ist eine wunderbare Produktion, die klanglich abwechslungsreich ist und voller Ideen steckt. Der nüchterne Blick auf Zweifel und Selbstbild adelt die Songtexte, unaufgeregt und erfahren klingt die Musik. Eine Einheit von Musik und Text im Songwriting. Kontinuität macht sich eben doch bezahlt.