Ya Tosiba ist ein noch junges, in Berlin ansässiges Duo, das elektronische Beats, basslastige Riddims und Gesangsüberlieferungen aus Aserbaidschan kombiniert. Für die Drum Machines und Synthesizer ist Mesak, Chef des finnischen Labels Harmönia und Pionier der skandinavischen Skweee-Musik, verantwortlich. Am Mikro steht Zuzu Zakaria, die im Rahmen ihres Masterabschlusses an der Universität von Oslo in den volkstümlichen Musikstil Meykhana abtauchte und sich in dieser Rap-artigen, durch Improvisation und Rhythmik charakterisierten Gesangsform zu einer Spezialistin entwickelte. 2014 veröffentlichten die beiden ihr Debüt "Mollah The Machine" bei Pingipung. Dessen Nachfolger "Love Party", der via Asphalt Tango in die Läden kommt, setzt das begonnene Konzept einer paneuropäischen Weiterentwicklung kosmopolitischer Clubmusik auf hochenergetische Weise fort. Dabei versteht sich "Love Party" nicht nur als exotisches Partyfutter, sondern zugleich als eine historische Dokumentation unterdrückter Stimmen. Meykhana war einst eine auf Baku beschränkte Gesangstradition, die unter Marginalisierten zirkulierte und Russisch, Türkisch, Dialekte und Slang hybridisierte. Dabei zeichnete Meykhana eine oppositionelle, in Sprachwitz verpackte Haltung aus. Mit dem Fall der Sowjetunion und dem Einzug des Kapitalismus hat auch das Genre einen Wandel vollzogen und ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen.